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Chicken Run

Nicht nur für Kinder sehenswert!

Wenn ein Film ab 6 Jahren freigegeben ist, wenden viele gleich ihre Blicke ab und stempeln ihn als Kinderfilm ab. Wenn es sich dann noch um einen Zeichentrickfilm (oder sagt man besser um ein Computerszenario) handelt, bei dem die Hauptdarsteller keine Menschen sondern Hühner sind, dann wird der Eindruck noch verstärkt. In der Tat ist Chicken Run ein witziger, in gewisser Form auch erzieherischer und sehr gut gemachter Film für Kinder. Aber was für Kinder gut ist, kann doch Erwachsenen nicht schaden oder?

Worum geht es? Hauptdarstellerin ist die Henne Ginger, die auf Tweedy's Hühnerfarm ein verzweifeltes Leben zusammen mit Hunderten von weiteren Hühnern lebt. Wie es sich für ein Huhn gehört, muss es jeden Tag ein Ei legen. Wer Aussetzer handelt, wird geköpft und landet auf den Speisetellern der bösen Züchterin. So hat Ginger nur ein Ziel, nämlich zusammen mit ihren Freundinnen aus der Hühnerfarm auszubrechen.

Wer sich nur die ersten 5 Minuten des Filmes ansieht, um einmal reinzuschnuppern, wird gefesselt sein und garantiert den Film zu Ende sehen. Zu witzig sind nämlich die Anfangsszenen, als ein Ausbruchversuch nach dem anderen dargestellt wird. Die nach Menschengedanken ausgetüftelten Ausbruchversuche der Hühner, das Erwischtwerden vom Farmer und seinen zwei bösen Hunden bringt jeden noch so seriösen Menschen zum Lachen.

Wovon lebt der Film? Den Regisseuren Peter Lord und Nick Park ist es gelungen, das Federvieh sowohl auf eine ernste aber auch auf eine witzige Art zu animieren. Zu süß sind die einzelnen Hennen, zu ähnlich sind sie einander und doch alle verschieden mit einem einprägsamen Gesicht - wie beim Menschen eben. Absolut menschenähnlich sind jedoch ihre Ideen und Gedanken.

Tierisch witzig wird der Film, als die jungen Hennen plötzlich einen externen Gast bekommen, nämlich den fliegenden Gockel Rocky. Dieser verspricht den jungen Hennen, das Fliegen beizubringen, wenn sie ihn bei sich verstecken. So dreht sich eine Stunde des Filmes alles nur ums Fliegen. Auch dabei haben die Regisseure wieder voll in die Trick- und Witzkiste gegriffen. Aberwitzig sind die ersten Flugversuche der dicken sympathischen Hühner dargestellt. Durch geschickte "Kameraschwenks" scheint ein Huhn wirklich zu fliegen, flattert aber doch nur auf der Stelle.

Zwei Szenen möchte ich ganz besonders hervorheben: Da wäre die Hühnerpastetenmaschine, der Ginger und ihr Freund Rocky beinahe zum Opfer gefallen wären. Das Innenleben der Maschine ist unglaublich witzig und aufwendig dargestellt. Und dann wäre da noch das selbstgebaute Flugzeug am Ende des Filmes. So harmlos das Gerät von außen aussieht, so interessant sind die Details, an die Lord und Park im Innenleben gedacht haben.

Wer einen DVD-Player hat, dem empfehle ich Chicken Run unbedingt. Die Bildqualität eines solchen computergenerierten Filmes ist bestechend. Und wer gar Dolby Surround sein eigen nennt, der kommt auf vollen Soundgenuss. Was würde nämlich besser zu einem witzigen Zeichentrickfilm passen als imposante, dröhnende Filmmusik mit witzigen Effektklängen und Geräuschen. Wer die DVD kauft, wird nicht enttäuscht werden; das Bonusmaterial ist länger als der eigentliche Film, wenngleich es für meinen Geschmack etwas zu lange geraten ist.

So komme ich zum Fazit, dass Chicken Run ein unbedingt sehenswerter Film ist, und zwar nicht nur für Kinder sondern auch für Erwachsene. Für DVD- und Dolby-Surround-Besitzer ist Chicken Run sogar ein Muss. Da der Film nur 80 Minuten lang ist, ist er sehr kurzweilig und einfach mitreißend.

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