Über mich
Geld anlegen
Witze
Opt.Täuschungen
Interaktives
Tipps & Tricks
Know-How
Urlaube
Webdesign
Egogramm
Rund ums Haus
Sonstiges
Filmkritiken
Computer + Hifi
Testberichte
Impressum

Das Schweigen der Lämmer

Als Jodie Foster noch jung war...

Ich schreibe heute über einen der besten Filme, die jemals für das Kino gedreht wurden. Nicht etwa, dass ich den Film aus dem Jahre 1991 jetzt erst zum ersten Mal gesehen hätte, sondern weil ich diesen Film immer wieder gerne ansehe und jedes Mal aufs Neue so begeistert bin, als hätte ich ihn noch nie gesehen.

Das Schweigen der Lämmer (Original: The Silence of the Lambs) wurde 1991 in den USA von Regisseur Jonathan Demme gedreht. Als Hauptdarsteller glänzen Anthony Hopkins und Jodie Foster. Anthony Hopkins wird mit dem Film so sehr identifiziert, dass oftmals sein Name mit dem Schweigen der Lämmer in einem Satz ausgesprochen wird.

Ein wesentlicher Grund, weshalb ich den Film immer wieder gerne sehe, liegt vielleicht auch in Jodie Foster. Diese Schauspielerin kenne ich seit ihren Jugendjahren; ich kenne eigentlich keinen schlechten Film von ihr. Den letzten grandiosen Film, den ich von ihr gesehen habe, war "Anna und der König"; in dem Film spielte sie eine Erzieherin am Hofe des Königs von Siam. Gerade wenn man Jodie Foster in einer Rolle als ältere Dame (ich hoffe, dass sie mir für das Wort "ältere" nicht gleich an die Gurgel springt) kennt, ist es faszinierend, sie als junge Studentin in einem 10 Jahre älteren Film zu sehen.

Zum Film und zu den Rollen: Anthony Hopkins spielt den Gefangenen Hannibal Lector (was für ein Name!), der in einem Hochsicherheitsgefängnis sitzt. Er ist ein hypergenialer Psychiater, dessen Hauptgebiet einst die Psyche von Massenmördern war. Als sich der einst ruhmreiche Dienstleister der Justiz jedoch selbst zum Massenmörder, ja gar zum Menschenfresser, verwandelte, endete er in jenem unterirdischen Hochsicherheitstrakt, nur durch eine gepanzerte Glaswand und ein paar Luftlöcher zur Außenwelt verbunden.

Jodie Foster spielt eine hochintelligente FBI-Agentin namens Clarice Starling, die noch mitten in ihrer Ausbildung steckt. Aufgrund ihrer hervorragenden Studienarbeit über die Motive Massenmörder wird sie auserkoren, einem aktiven Massenmörder namens Buffalo Bill auf die Spur zu kommen. Da jener Serienmörder ein ehemaliger Patient Lectors war, muss sie mit dem Hochsicherheitsgefangenen in Kontakt treten, um Informationen herauszubekommen.

Eine der spannendsten und interessantesten Szenen des ganzen Films ist der Dialog zwischen Starling und Lector in der Gefängniszelle, getrennt durch die Panzerglaswand. Hannibal hat Informationen, die Clarice braucht, rückt diese aber nur heraus unter der Bedingung, dass Clarice sich ihm öffnet und ihm aus ihrem Leben erzählt. Das Wechselspiel eines durchgedrehten Psychiaters und einer hyperintelligenten jedoch sensiblen Studentin ist ein Highlight in dem Film, wenn nicht sogar in der ganzen Filmwelt. Im Wechsel geben die beiden Informationen voneinander preis und bauen ein Vertrauensverhältnis auf. Es ist unglaublich anspruchsvoll, die rätselhafte Sprache Lectors zu verstehen; seine Informationen sind nämlich immer in belanglos erscheinenden Floskeln enthalten.

Als der Serienkiller Buffalo schließlich die Tochter einer Senatorin entführt, kommt Bewegung in die verfahrene Situation: Hannibal Lector wird aus dem Hochsicherheitstrakt in ein normales Gefängnis überführt nachdem er Informationen über Buffalo Bill herausgegeben hatte. Doch ein normales Gefängnis mit Sonderbewachung sollte für einen Superkiller nicht ausreichen. Es ist faszinierend, die Schlauheit des Gefangenen anzusehen, mit der er eine Hundertschaft von Polizeibeamten überlistet.

Extrem spannend wird der Film, als Jodie Foster dem Serienkiller persönlich auf die Spur kommt. Man denke nur an die Szene, Clarice in den Kellergewölben des Killers, das Licht geht aus und Buffalo Bill mit Nachtsichtgerät dabei. Jonathan Demme hätte diese Szene kurz gestalten können, aber um die Spannung auf den Höhepunkt zu treiben, ließ er die beiden 5 Minuten lang in der Dunkelheit umherirren. Was für ein dramatische Anblick, wenn man in den Augen des Killers durch das Nachtsichtgerät hindurch Jodie Foster im Dunkeln stochern sieht.

Wie der Film ausgeht sage ich nicht; vielleicht gibt es ja noch junge Leute, die den Film noch nie gesehen haben. Denen empfehle ich unbedingt, sich dieses Highlight der Filmwelt einmal anzutun.

Eine Szene, für die Anthony Hopkins auch weltberühmt wurde, ist die Gegenüberstellung mit der Senatorin. Gefesselt bis zum geht nicht er, wird er in einer Art Sackkarren fortbewegt. Charakteristisch ist die Maske in seinem Gesicht, die quasi als Maulkorb dienen soll. Anthony Hopkins, der Mann mit der Maske...

Hinzuzufügen ist noch, dass der Film in seinem Entstehungsjahr sämtliche wichtigen Oskars abgeräumt hatte und auch in aller Welt prämiert wurde. Dieser Film ist an Spannung und Dramatik kaum zu übebieten. Besonders loben muss ich den Regisseur Jonathan Demme für die Länge des Filmes: Der Film dauert 1 Stunde und 50 Minuten; dadurch bricht die Spannung nie ab. Ein anderer Regisseur hätte aus dem Drehbuch vielleicht ein dreistündiges Epos gedreht; einen solchen Film würde man jedoch nicht unbedingt ein zweites Mal ansehen.

Der Film lebt nicht nur von Spannung und Action, sondern besonders auch von den Dialogen zwischen Anthony Hopkins und Jodie Foster. In den Unterhaltungen stecken so viele Hintergedanken und steckt so viel an psychologischen Tricks, dass man bei jedem Mal Sehen selbst neue Informationen gewinnt und eigentlich erst nach dem 5. Mal Sehen so richtig versteht, was die beiden wirklich sagen.

Das Schweigen der Lämmer ist wirklich ein Highlight in der Filmwelt: wahnsinnige Story, unglaublicher Inhalt, glänzende Hauptdarsteller, excellente Regie, genau die richtige Länge, besser geht es einfach nicht.

zum Filme-Inhaltsverzeichnis