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Entrapment

Der Film

Ein Film, über den man nachdenken muss

Als ich den Film Entrapment das erste Mal gesehen habe, schwirrten Hunderte von Fragezeichen um meinen Kopf wie im Comic, wenn man einen deftigen Schlag auf die Rübe bekommen hat. Warum? In Entrapment wird erst in allerletzter Minute klar, wer eigentlich auf wessen Seite steht bzw. wieviele Seiten es überhaupt gibt. Während des Filmes wird der Zuschauer sehr im Dunkeln gelassen mit Fakten, so dass man immer wieder grübeln muss, welches Motiv hinter welcher Tat stehen könnte. Aus diesem Grunde fällt es mir auch etwas schwer, die Handlung kurz wiederzugeben, aber ich versuch es mal:

Catherine Zeta-Jones spielt eine Versicherungsagentin namens Gin, die Tag und Nacht arbeitet, jedoch nicht an ihren eigentlichen Aufgaben, sondern an einem großen Coup, nämlich dem Transfer von 8 Milliarden Dollar auf ihr Konto. Um das Vertrauen ihrer Gehilfen in Malaysia zu gewinnen, braucht sie so quasi als Vorschuss einen Rembrandt sowie eine wertvolle Maske aus einem englischen Palast. Um all diese "Projekte" durchzuführen braucht sie die Hilfe von Mac, dem vielleicht größten Gauner aller Zeiten, gespielt von Sean Connery. Der arbeitet bei den Projekten auch mit, um zu sehen, ob er als alter Mann noch in der Lage ist, solche Großdiebstäle zu organisieren. In Wirklichkeit wurde Mac jedoch bereits vor Jahren gestellt und befindet sich nur auf freiem Fuß, weil er mit dem FBI einen Deal eingegangen ist, nämlich Gin zu überführen. All diese Zusammenhänge erfährt der Zuschauer jedoch erst am Ende des Filmes.

Der Film lebt von Wechseln des Schauplatzes. Er beginnt in New York City, wo Catherine Zeta-Jones auf spektakulärste Weise sich an einem Wolkenkratzer abseilt, um den Rembrandt zu entwenden. Besser hätte der Film kaum beginnen können, die Szene ist super gemacht. Geschickt lenkt sie in ihrer Versicherung den Verdacht auf Mac, dass er das Bild entwendet hätte und nimmt Kontakt mit ihm auf. Die beiden finden zusammen, natürlich nur auf geschäftlicher Ebene, und Mac nimmt die schöne Gin mit auf seine Burg in Schottland; welch Anspielung auf die Heimat von Sir Sean Connery! Wer hätte das gedacht, dass in einem spannenden Actionthriller auch noch Platz für einige tolle Landschaftsbilder Schottlands finden würden?

In Mac's Burg planen die beiden den großen Coup, nämlich den Raub der Maske. Bei den Übungsarbeiten kommt eine weitere Komponente in die Filmhandlung mit hinein: Obwohl beide eigentlich knallharte Profis auf ihren dunklen Geschäften sind und immer wieder betonen, dass ihre Beziehung rein geschäftlich ist, unterliegen sie gegenseitig dem Charme des anderen. Regisseur Jon Amiel hat gerade diese aufkommende Beziehung geschickt in die Handlung implementiert. Man muss schon ganz genau hinschauen, um zu erkennen, wie sich Gin nach einigen netten Worten von Mac sehnt; auffälliger ist hingegen, wie Mac doch mehr und mehr von der hübschen Gin geblendet wird.

Erneuter Szenenwechsel nach London. Der eigentliche Raub der Maske ist zwar extrem spannend gemacht, aber Standard. So etwas kennt man aus James Bond (wer war eigentlich jahrelang James Bond Hauptdarsteller...?) und anderen Gaunerfilmen zur Genüge. Der Raub der Maske war jedoch auch nur die Vorbereitung auf das eigentliche Großprojekt, nämlich den Einbruch in eine Großbank in den Petronas-Towers in Kuala Lumpur. Ich hoffe, Ihr kennt die Petronas-Towers, die beiden gleichaussehenden über 500m hohen Türme in der Hauptstadt von Malaysien, das zur Zeit höchste Gebäude der Welt.

Und damit war wieder ein Schauplatzwechsel gemacht. Während die Vorbereitung auf den großen Einbruch eher wieder Standardactionthriller war, war der eigentliche Raub sensationell gemacht. Vor allem die Bilder von den Towern und die Blicke auf die rießige Stadt sind faszinierend. An Spannung sind die Szenen kaum zu übertreffen. Bei diesen Szenen kommen auch die meisten Fragezeichen beim Zuschauer auf, als nämlich auf einmal so viele Parteien agieren: Mac und Gin (sind ja bereits 2), Mac's Gehilfe, der sich als FBI-Agent später enttarnen wird, Gins's Versicherungsboss und natürlich die malaysischen Behörden. Während der Film zunächst mit einem traurigen Ende zu schließen scheint, gibt es in allerletzter Sekunde doch noch das vom Zuschauer gewünschte Ende, wiederum höchst raffiniert gemacht.

Jon Amiel hat als Regisseur saubere Arbeit geleistet. Ihm ist es perfekt gelungen, mehrere verschiedene Genre-Typen ineinander zu mischen. De Besetzung mit einem Ex-Bond und der hübschen Catherine Zeta-Jones ist bestens gewählt, wenngleich eine andere Kombination vielleicht das Näherkommen der beiden hätte besser inszenieren können.

Der Film hat keinen Spannungsbogen, wie man ihn normalerweise kennt. Die Spannung steigt gleich zu Beginn des Filmes stark an und hält sich durch bis zum letzten Ende. Untermalt wird die Spannung durch permanente Hintergrundgeräusche und -musik.

Ich kann den Film jedem empfehlen, der gerne Action mit etwas Romantik kombiniert mag, also quasi James Bond, Mission Impossible oder ähnliches. Der Film ist jedoch auch empfehlenswert für Leute, die Abwechslung wollen, als verschiedene Schauplätze mögen, wie zum Beispiel James Bond. Und der Film ist auch für Leute, die Action und Zerstörung lieben, wie zum Beispiel James Bond. Ihr merkt, auf was ich hinaus will: Der ehemalige James Bond Sean Connery lebt weiter nach Filmen wie The Rock oder eben Entrapment aus dem Jahre 1999.

Die DVD

Zeigt her, was Eure Lautsprecher drauf haben

Es gibt zwei Filme auf DVD, die aus Eurer Dolby-Digital-Anlage mehr herausholen, als jeder andere Film: The Rock und Entrapment, jeweils mit Sean Connery. Der Film Entrapment kam 1999 in die Kinos und wurde trotz Top-Besetzung mit Sean Connery und Catherine Zeta-Jones nie der absolute Top-Film. Der Film gehört jedoch zu meinen Lieblingsfilmen auf DVD.

Es handelt sich um einen Gangsterfilm, wo Gin (Catherine Zeta-Jones) und Mac (Sean Connery) einen großen Raub nach dem anderen machen. Der Film ist durchweg spannend, vom Anfang bis zum Ende. Und dies liegt nicht zuletzt an der Filmmusik. Fast jede Szene ist mit einem Dröhnen hinterlegt, so dass man eigentlich nie zur Ruhe kommt. Und ich sage bewußt Dröhnen, nicht Hintergrundmusik. Wer den Film mit 5 oder 6 Lautsprechern genießen kann, erlebt wirklich ein Kino-Highlight im Wohnzimmer. Bei mir war das Tösen und Lärmen im Hintergrund manchmal so laut, dass ich die Stimmen aus dem Center-Lautsprecher kaum noch verstanden habe. Vielleicht bräuchte ich bei so einem Film mehr Power in der Mitte.

Leider ist der Film im Superbreitbildformat gedreht, also 2.35 : 1, so dass man selbst auf einem 16:9 Fernseher noch schwarze Balken oben und unten hat. Die faszinierenden Szenen besonders an den Petronas-Türmen in Malaysien wären im Großformat viel beeindruckende als auf einem schmalen Filmstreifen im Fernseher.

Die DVD gehört auch deswegen zu meinen Lieblings-DVDs weil sie ein gut gelungenes Making Of hat. Das Making Of besteht aus einem ca. 15 minütigen Film, bestehend aus Interviews mit den Hauptdarstellern und Regisseur Jon Amiel. Dazwischen findet man zahlreiche Filmszenen, mal im Original mal in der Drehversion. Von mir aus hätten in dem Zusatzfilm gerne ein paar mehr Szenen Platz finden dürfen. Besonders interessant fand ich zu sehen, wie die Szene, wo Mac und Gin an der Verbindungsbrücke der beiden Petronas-Towers hingen, gedreht wurde. Natürlich sind auch noch die Kinotrailer auf der DVD, interessiert mich jedoch weniger.

Ich finde sowohl den Film als auch die DVD absolut empfehlenswert. Es gibt DVDs, wo man den Film genausogut im Fernsehen sehen könnte, bei Entrapment kommt das neue Medium, die DVD, jedoch voll zum Tragen.

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