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Jurassic Park - Vergessene Welt

Der Film

Mehr als nur eine Fortsetzung

Ich habe mich schon mehrmals über Film-Fortsetzungen ausgelassen. Normalerweise stehe ich solchen Fortsetzungen oder zweiten Teilen von erfolgreichen Filmen immer skeptisch gegenüber. Bei "Vergessene Welt" oder "The Lost World", wie er im Original heißt, war ich genauso begeistert wie vom ersten Teil "Jurassic Park". Eigentlich nicht weiter verwunderlich, steckt hinter "Vergessene Welt" doch Steven Spielberg, der schon mehrere Male bewiesen hat, dass ein zweiter Teil nicht ein billiges Remake vom ersten sein muss; ich denke gerade an Indiana Jones.

Die Handlung von "The Lost World" ist eigentlich kurz erzählt; interessant ist die Verknüpfung zum ersten Film. Wieder leitet der alte John Hammond (gespielt von Richard Attenborough) das Spektakel ein; dieses Mal jedoch nicht um einen Dinosaurier-Park einzurichten, sondern um die Tiere, die auf einer Nachbarinsel überlebt haben, zu fotografieren. Wieder ist es Ian Malcolm (gespielt von Jeff Goldblum), der sich mit einem Team auf die Dinosaurier-Insel schiffen lässt, und wieder ist seine gute Freundin Sarah (Julianne Moore) mit von der Partie. Parallel dazu fängt der gierige Neffe vom alten John mit seinem eigenen Team einen T-Rex ein, um ihn nach San Diego zu schiffen. Was den beiden Teams auf der Insel passiert, kann man sich denken.

Steven Spielberg setzte in seinem zweiten Teil noch einiges drauf, um nicht ein billiges Remake des ersten Filmes zu machen. Zahlreiche neue Dinosaurier-Arten wurden integriert. Die kleinen Velociraptoren erscheinen geradezu niedlich, wenn sie wie eine Schar junger Gänse nach Futter ringen und den Anschein machen, als würden sie einem aus der Hand fressen wollen; in Wirklichkeit sind jedoch auch sie gefährliche Fleischfresser, die in den Menschen Opfer sehen. Der zweite Teil unterscheidet sich zum ersten im Wesentlichen durch die Anzahl der Saurier. Während in "Jurassic Park" in den Szenen zumeist nur wenige Dinosaurier auf einmal zu sehen waren, erscheinen in "Vergessene Welt" teilweise Zig der alten Lebewesen auf einmal.

Der Echtheitsgrad wurde im Vergleich zum ersten Film nochmals gesteigert. Allerdings war mir der Freilauf des Tyrannosaurus Rex in San Diego etwas zu frei erfunden. Keine Frage, die Szenen sind beeindruckend, faszinierend und lebendig; sie erinnern mich irgendwie an Gozilla-Filme. Aber lieber Herr Spielberg, wenn schon ein Lebewesen dieser Größe durch eine amerikanische Metropole spaziert, dann versucht man ihn nicht mit Polizeiautos zu verfolgen, so witzig die Szenen auch waren. Nun, der ganze Film ist eine Fantasiegeschichte und von Natur aus völlig unrealistisch, die San Diego Szene sei ihm verziehen.

Der Film glänzt aber nicht nur durch tolle Dinosaurier-Darstellungen, sondern auch durch weitere extrem aufwendige Szenen. Ich denke da zum Beispiel an die Szene, wo der Wohnwagen von Ian's Team von zwei Tyorannosaurus-Rex die Klippe hinuntergeschoben wird. Diese Szene ist an Dramatik und Spannung kaum zu überbieten und will schiergar nicht mehr enden. Natürlich ist Steven Spielberg bekannt dafür, dass er wie kein anderer Spannung aufzubauen weiß und diese auch anhalten kann. Im Making Of der DVD wird gezeigt, wie diese Szene gedreht wurde; man kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus.

Was bietet der Film noch? Glänzende Hauptdarsteller, exzellente Regie - selbstverständlich. John Williams komponierte bombastische Filmmusik dazu. Wer eine Dolby-Digital-Anlage sein eigen nennt, kommt voll auf seine Kosten, auch wenn man im Hintergrund Dinosaurier-Geräsche wahrnimmt. Beeindruckend ist das Herannahen eines Tyrannosaurus-Rex akkustisch dargestellt. Wer die Lautstärke etwas aufdreht bekommt es garantiert mit der Angst zu tun; zu realistisch erscheinen die Schritte der Rießentiere.

So beeindruckend die Szenen mit den verschiedenen Saurier-Arten waren, ich war nicht mehr so fasziniert wie im ersten Teil. In "Jurassic Park" war ich mehr von der Inszenierung der Urtiere beeindruckt als vom Film; in "The Lost World" war es mehr die Handlung und die Actionszenen, die mir imponierten. Ich mußte feststellen, man kann sich auch an Dinosaurier in Filmen gewöhnen. Und wer sich jetzt noch den aktuellen Disney-Film über die Urerdbewohner ansieht, wird den dritten Teil von Jurassic Park, an dem auch schon gearbeitet wird, schon als ganz selbstverständlich empfinden.

Fazit: Steven Spielberg ist es meisterlich gelungen, Jurassic Park eine würdige Fortsetzung zu verpassen. Der Film beeindruckt an Szenen und Effekten, begeistert durch die Hauptdarsteller, imponiert durch fantastische Filmmusik und ist spannend und actionreich bis zum letzten Ende; das Ganze in zwei Stunden Länge - absolut empfehlenswert. Der Film ist übrigens in der Hitliste der Einspieleinnahmen auf Platz 10 gelandet.

Die DVD

Wenn DVD kaufen, dann diese

Lohnt es sich eigentlich, DVDs zu kaufen, d.h. für gute Filme 20-30 Euro auszugeben, auch wenn man sie für 2 Euro in der Videothek ausleihen kann? Im Falle von Steven Spielbergs Fortsetzung von Jurassic Parc kann ich diese Frage mit einem überzeugtem Ja beantworten. Wenn es Filme gibt, die im DVD-Regal eines jeden stehen müssen, dann gehört "The Lost World", wie der Film im Original heißt, dazu.

Über den Film, die Darsteller und Steven Spielberg als Regisseur habe ich bereits geschrieben. Dieser Film scheint geradezu prädestiniert zu sein für die Wiedergabe auf DVD. Da ein Großteil des Filmes aus Computeranimationen besteht, ist die DVD als digitales Medium natürlich bestens für die Wiedergabe geeignet; man kann die Szenen mehr genießen als von Video oder über Fernsehantenne, vor allem wenn man einen Breitbildfernseher oder zumindest ein 100 Hz Gerät sein Eigen nennt.

John Williams hat die Musik zum Film komponiert. Und der Mann weiß, mit welchen Instrumenten und mit welchem Sound man bestimmte Szenen unterlegt. Alleine schon die Titelmusik (man erinnere sich an Jurassic Park) ist ein Genuss zu hören. Ein Höhepunkt in dem Film ist zweifellos die Szene, wo der Wohnwagen des Forscherteams von einem Tyrannosaurus-Rex über die Klippe geschoben wird. Bei dieser lange andauernden Szene sollte man trotz immenser Spannung unbedingt mal seinen Lautstärkeregler überprüfen, will man ein gutes Verhältnis mit seinen Nachbarn beibehalten.

Die DVD "Vergessene Welt" ist eine ideale Scheibe zum Test und zum Vorführen seines DVD-Players. Es gibt wenige Filme, wo das neue Medium seine Möglichkeiten so beweisen kann wie in diesem. Die Kombination aus Bildern, Effekten und Sound ist einfach fulminant.

Der Film ist sowohl in deutscher als auch in englischer Original-Sprache enthalten (die ungarische Version wird wohl weniger Leute interessieren, ist auch nicht in Dolby Digital vorhanden). Was ich sehr gut finde ist, dass der Film nicht gekürzt ist; in der Fernsehversion wurden knapp 10 Minuten rausgestrichen; was soll das? Was mich bei der DVD etwas stört ist die komplizierte und aufwendige Menüführung. So witzig die zugehörigen Dinosaurier-Szenen bei jedem Klick sind, so nervend sind sie, wenn man sie 10 mal gesehen hat.

Das Beste an der DVD ist jedoch das Bonusmaterial, welches man am Besten an einem extra Abend anschaut. Über eine Stunde dauert diese Extra-Dokumentation - Wahnsinn! Was ist alles enthalten? Es wird gezeigt, wie der Film gedreht wurde; besonders faszinierend fand ich, wie die Dinosaurier-Modelle erzeugt wurden und in Szene gesetzt wurden. Ich konnte es kaum fassen, dass einige dieser Tiere als Roboter realisiert wurden. So begriff ich auch, warm die blutige Szene unter dem Wasserfall als letzte Szene gedreht wurde: Strom und Wasser verträgt sich bekanntlich nicht. Sehr interessant sind auch die Interviews mit Steven Spielberg, den Schauspielern und vor allem auch den Filmemachern und Modellerstellern. Unglaublich, was für ein Aufwand in diesem Film steckt.

Im Bonustrack lernt man auch eine Menge über unsere Urerdeinwohner. Zahlreiche Dinosaurier-Forscher begleiteten Steven Spielbergs Arbeiten und sorgten für den richtigen Schliff bei den Dreharbeiten, so dass die Tiere und ihre Bewegungen wirklich realitätsnah erscheinen. Wie gesagt, das Bonusmaterial ist über eine Stunde lang, und bietet ein Abend füllendes Programm. Die Interviews sind alle in der Originalsprache enthalten, so dass man nicht daran vorbeikommt, das eine oder andere zweimal abzuspielen; nicht alle Interviewten sprechen astreines Normenglisch - Steven Spielberg mit seinem südwestlichen Dialekt ist so ein Kandidat.

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