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Mission Impossible 2

Eine nicht nur positive Meinung

Über 1000 Meinungen wurden bereits über Mission Impossible 2 geschrieben. Nahezu alle Meinungen, die ich bislang gelesen habe, haben eines gemeinsam: Nahezu ausschließliche Schwärmerei, Verwendung von Superlativen, Lob ohne Ende, nur Positives. Ich frage mich, ob es bei der Vielzahl von Meinungen überhaupt noch Sinn macht, eine weitere Meinung einzuspeisen, zumal ich nicht 100% mit den restlichen 1000 übereinstimme.

Was ist eigentlich MI2? Zum einen ist es eine Fortsetzung bzw. Neuauflage von Mission Impossible - klar, wenn ein Film so erfolgreich ist, kommt ein zweiter Teil. Zum anderen sehe ich darin aber auch die amerikanische Antwort auf den langjährigen Erfolg von James Bond. Die Parallelen sind doch unverkennbar: Es gibt einen Agenten-Helden, der die ganze Welt vor Unheil bewahren kann; der Held glänzt nicht nur durch Actionszenen und Stärke, sondern auch durch Charme und Ausstrahlung; es gibt eine hübsche, begehrenswerte Frau, die bei der Verbrecherjagt eine tragende Rolle spielt und von beiden Seiten begehrt wird; es gibt Action und Zerstörung bis zum Gehtnichtmehr. Und noch eine Gemeinsamkeit: Der Film beginnt mit einer eigentlich unwesentlichen aber actionreichen Verfolgungsjagd auf der Straße.

Mission Impossible 2 hat also all das, was ein echter James Bond Film auch hat. Vielleicht übertrifft der Film jeglichen James Bond sogar an Action und Effekten. In einer Sache übertrifft MI2 James Bond jedoch erheblich, nämlich am Grad der Irrealität. Man braucht schon eine gehörige Portion an Fantasie um nicht kopfschüttelnd aus dem Kinosaal hinauszugehen. Ich meine jetzt damit nicht die genial gemachten Verwandlungen in andere Personen durch computergenerierte Gesichtsmasken, sondern vielmehr Szenen wie die Verfolgungsjagd auf dem Motorrad.

Da fällt mir gerade noch eine Gemeinsamkeit zu James Bond auf: Der Film endet wie ein echter James Bond: Der ganze Kampf der zwei Parteien spitzt sich in einer halbstündigen Endphase zu; während anfangs noch ganze Armeen gegeneinander kämpfen, bleiben am Schluss nur noch die zwei Hauptgegner übrig. Diese sind annähernd gleich stark und verfügen über die gleichen Möglichkeiten. Verfolgt und gekämpft wird bis zum bitteren Ende, auch wenn der Kampf schon einige Male entschieden ist.

Tom Cruise spielt die Rolle als Agent Ethan Hunt genial. Er hat genau die richtigen Voraussetzungen für so eine Rolle: Er kommt sowohl bei Frauen wegen seines Charmes und seiner Stärke als auch bei Männern wegen seiner Kraft und wegen seines Durchsetzungsvermögens gut an. Tom Cruise könnte von mir aus gerne auch Pierce Brosnan in James Bond ablösen.

Eine Sache hat mich in dem Film sehr gewundert: Wie hat der Produzent Anthony Hopkins dazu gebracht, in diesem Film mitzuspielen? Vielen ist vielleicht gar nicht aufgefallen, dass Hopkins in dem Film mitgespielt hat; seine Auftritte sind auch nur auf wenige ganz kurze Szenen beschränkt. Warum lässt sich ein so grandioser Schauspieler für eine harmlose Nebenrolle ein?

Am Schluss noch eine Kritik zum Film: Die erste Dreiviertelstunde fand ich eher langweilig. Ich habe sogar zeitweise gegen das Einschlafen gekämpft. An Handlung passiert anfangs nicht viel, außer dass die ganze Situation dargestellt wird; und das bißchen Action und Spannung in der Anfangsphase ist im Vergleich zu dem, was danach kommt, auch eher bescheiden. Von der ersten Dreiviertelstunde hätte man meiner Meinung nach gerne eine Viertelstunde herauskürzen können.

Mission Impossible 2 ist für mich auch insofern wie ein James Bond Film, dass man ihn einfach gesehen haben muss. Ich freue mich schon, bis der Film auf DVD erhältlich ist. In Dolby Surround im eigenen Wohnzimmer wird dieser Film auch ein Vergnügen sein.

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