Über mich
Geld anlegen
Witze
Opt.Täuschungen
Interaktives
Tipps & Tricks
Know-How
Urlaube
Webdesign
Egogramm
Rund ums Haus
Sonstiges
Filmkritiken
Computer + Hifi
Testberichte
Impressum

Notting Hill

Wenn Julia Roberts strahlt und lächelt...

Als im Jahre 1999 "Notting Hill" in die Kinos kam, waren Millionen von Zuschauern überglücklich, Julia Roberts mal wieder in einer Rolle zu sehen, die für sie so maßgeschneidert war, wie es gar nicht hätte besser gehen können. Julia Roberts gilt als die Frau, die mit ihrem Lächeln ganze Nationen glücklich machen kann, und deren Ausstrahlung bis in die hintersten dunklen Kinowinkel helles Licht bringt. Was für eine Rolle liegt da näher, als eine erfolgreiche Schauspielerin zu spielen, die am Ende zum Glück ihres Lebens findet?

Kurz zur Story: Julie Roberts spielt die erfolgreichste Schauspielerin der Welt, Anna Scott; jeder Film bringt ihr einen zweistelligen Millionenbetrag. Rein zufällig lernt sie in einem Londoner Buchladen William (Hugh Grant) kennen. Was bei den Darstellern nicht klar rüberkommt, wird dem Zuschauer sofort klar: Die beiden sind ein Traumpaar, und der Weg dahin ist die Story des Filmes.

Was hat Regisseur Roger Michell aus der Story eines erfolglosen Buchhändlers und der erfolgreichsten Schauspielerin auf Erden gemacht? Der Film ist eine wunderschöne Liebesromanze, die sich von der ersten Minute an bis zur allerletzten Szene entwickelt. Vielleicht sollte man besser Liebeskomödie sagen, da einen viele Szenen zu herzhaftem Lachen anregen. Der Film ist aber auch irgendwie märchenhaft; es scheint fast zu unrealistisch, dass so etwas wirklich passiert; für viele gibt's das nur im Film bzw. im Märchen. Schließlich hat der Film auch eine sehr realitätsnahe Seite, zeigt er doch auf realistisch-komische Weise, was passiert, wenn zwei völlig verschiedene Welten aufeinander treffen.

Mich hat gerade die letzte Seite besonders beeindruckt und auch nachdenklich gemacht. Wie schwierig ist es doch für einen Movie-Star, ein ganz normales Privatleben zu führen. Eine beeindruckende Szene zeigt Anna Scott auf der Geburtstagsparty von Williams Schwester: Unter bideren Verhältnissen, so wie viele von uns Geburtstag feiern, fühlt sich Anna pudelwohl, die Offenheit und die Ehrlichkeit der Menschen beeindruckt sie, ist sie normalerweise doch nur Glamour und Geprotze gewohnt. Fast Mitleid bekommt man mit Anna, wenn man die Szenen mit der Presseverfolgung sieht. Da neigt man schnell dazu zu sagen: "Mein Gott, bin ich froh, dass ich nur ein einfacher Mensch bin."

Eine der schönsten und auch traurigsten Szenen im ganzen Film ist kurz vor dem Ende, als Anna Williams in seinem Buchladen besucht und ihm ihre Liebe bekennt. Obwohl Williams schiergar das Herz zu brechen scheint, ist er so stark, um das offene, liebevolle Geständnis Annas zu erwidern. Als Anna schlussendlich antwortet, sie stehe doch nur als ganz normales Mädchen vor ihm, bleibt einem schon mal der Atem stecken. In dieser Szene erreicht die Spannung bzw. das Drama ihren Höhepunkt, und als Zuschauer erlebt man eigentlich eine Rießenenttäuschung, hat man doch während des ganzen Filmes vergeblich auf ein Zusammenfinden der beiden gehofft.

Wer ist nun eigentlich der Hauptdarsteller in dem Film, Julia Roberts als die weltbeste Schauspielerin Anna Scott oder Hugh Grant als ein erfolgloser Buchverkäufer? Ich glaube, Julia Roberts hatte die leichtere Rolle, da sie schließlich die Rolle spielt, die sie im richtigen Leben auch innehat. Hugh Grant spielt seine Rolle als ehrlicher, einfacher Mann (vielleicht auch ein lustiger Possenreißer) in bester Weise, obwohl er auch eine Rolle a la Anna Scott gemäß seinem richtigen Leben spielen könnte. Hugh Grant hat aber bereits in "Vier Hochzeiten und ein Todesfall" bewiesen, dass er die Rolle eines bideren aber ehrlichen Junggesellen perfekt verkörpern kann. Ich hoffe, Ihr kennt "Vier Hochzeiten und ein Todesfall", wo Hugh Grant sich in eine Amerikanerin verliebt (Andy McDowell). "Notting Hill" ist in keinster Weise aber ein Recycle-Produkt von "Vier Hochzeiten und ein Todesfall", auch wenn die beiden Grundkonzepte gleich sind.

"Notting Hill" lebt jedoch nicht nur von seinen beiden Hauptdarstellern Julia Roberts und Hugh Grant. Fast alle Nebenrollen sind bestens besetzt: Williams WG-Kollege, gespielt von Rhys Ifans, ist eigentlich der Horror von Mitbewohner, wird aber doch irgendwie zum Publikumsliebling. Und besonders hervorheben möchte ich noch Gina McKee, die - obwohl im Rollstuhl sitzend - an der ganzen Szenerie teilnimmt, als hätte sie nicht das geringste Handycap; eine absolut überzeugende und starke Rolle von ihr.

Schließlich möchte ich noch die Filmmusik hervorheben. Das Wechselspiel aus orchestraler Begleitmusik und fetzigen Pop-Songs verleiht dem Film viel Abwechslung. Die schönste Szene des Filmes, die einem auch in Erinnerung bleibt, ist natürlich die letzte, als Julia Roberts vor einer Hundertschaft von Reportern - und natürlich Williams - einfach vor Freude Strahlend in die Menge lacht. Es ist genau dieses Lachen, von dem ich anfangs geredet habe. Untermalt wird dieses Strahlen von einem traumhaften Song; wie der Sänger und das Lied heißt, füge ich später hinzu; ich habe mir gleich nach dem Film den Soundtrack zum Film bestellt.

Noch ein Tip zum Schluss: Auf der DVD kann man den Film auch in englischer Originalsprache sehen. Ich empfehle dies jedem, auch wenn er der englischen Sprache nicht ganz mächtig ist. Die interessanten Dialoge zwischen Anna und WIlliams kommen viel besser rüber, wenn die Mundbewegung zum Wort passt. Hugh Grant spricht als Engländer sehr verständliches Englisch; Julia Roberts spricht meistens sehr langsam, so dass man auch mit ihr keine Probleme hat.

Bei so viel Lob über den Film schließe ich mit etwas Kritik an der DVD: Von den Extras war ich etwas enttäuscht; besonders die Informationen zu den Darstellern sind nur als Text-/Bildseite vorhanden. Aber wen stört das schon bei so einem Klassefilm.

zum Filme-Inhaltsverzeichnis