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Vertical Limit

2 Stunden Spannung ohne Inhalt

Wieviele Bergunglücke wurden eigentlich schon verfilmt? Vertical Limit ist wieder mal so ein Bergdrama, das nach dem typischen Schema abläuft: Eine Bergsteigergruppe besteigt einen Gipfel, gerät in Schwierigkeiten, eine andere Truppe bricht zur Rettung auf, gerät ebenfalls in Schwierigkeiten und das Schlamassel ist perfekt.

Die Handlung

Um mal gleich mit dem Ende anzufangen. An Vertical Limit hat mich beeindruckt, dass der Film aufhört, wie er anfängt: Nach einem Zwischenfall hängen 3 Personen an einem einzigen Seil, welches nachzugeben droht, wenn sich nicht der Unterste abschneidet. Der Film beginnt in den Rocky Mountains, wo Peter Garett (Chris O'Donnell), seine Schwester Annie (Robin Tunney) und ihr Vater an solch einem einzigen Strang hängen. Peter schneidet seinen Vater vom Seil, um sich und seine Schwester zu retten. Während er anschließend jahrelang keinen einzigen Gipfel mehr erklimmt, macht seine Schwester permanent weiter, hat allerdings dem Bruder das Abschneiden des Vaters nie so richtig verziehen.

Der Film endet wie er anfing: Dieses Mal hängen 4 Menschen an einem einzigen Seil. Und es können nur zwei gerettet werden, indem sich zwei abschneiden. Keine Sorge, ich verrate jetzt nicht, wer am Schluss am Seil hängt...

Die Handlung dazwischen ist schnell erzählt: Annie ist dabei, mit einem Multimilliardär für einen Werbegag den K2 zu erklimmen. Obwohl sich das Wetter ändert, bricht die Truppe auf. Und es kommt, wie es kommen musste: Die Gipfelstürmer geraten in einen schweren Schneesturm, werden von einer Lawine erfasst und überleben in einer Gletscherspalte.

Peter bricht mit einer kleinen Truppe auf, um seine Schwester zu retten. Dabei gerät die Truppe jedoch selbst in Gefahr und es gehen Menschenleben verloren.

Authentizität und Realität

Regisseur Martin Campbell legte bei seinem Actionthriller keinen Wert auf bergsteigerische Authentizität, sondern mehr auf Spannung und Action. Wie sonst hätte der Multimilliardär der K2 fast bezwingen können, ja sogar fast leichter als ein erfahrener Mount Everest Kletterer?

Gar nicht nachdenken sollte man über Peter's Truppe, die zur Rettung der Verschütteten aufbrechen: ein wortkarger Aussteiger als Anführer, der jeden Tag irgendwo am K2 rumklettert, zwei Kiffer, die schon am Fuße des Gipfels die Bergkrankheit zu haben scheinen, ein Moslem, der auch auf eisigen Höhen seinen Teppich ausbreitet und sich nach Mekka richtet und eine hübsche Blondine. Was für eine Truppe! Und alle (außer Peter) haben nur ein Ziel: die Verschütteten zu retten, um eine halbe Million Prämie zu kassieren.

Im Film hat es einige tolle Bilder vom K2 und den Himalaya-Gipfeln. Die Action-Szenen wurden jedoch nicht vor Ort gedreht, sondern in niedriger gelegenen Regionen in Neuseeland.

Sozialkritik

Wer sich den Film etwas genauer anschaut, wird eine Menge an versteckter Sozialkritik finden. Multimilliardäre lassen sich mit edlen Helicoptern dort hin bringen, wo einheimische Bewohner tagelange Fußmärsche zurücklegen müssen. Sie dominieren das Leben der Einheimischen.

In Tausenden von Metern Höhe feiern ausländische Gipfelstürmer Parties, während nebenan zwischen Indien und Pakistan Krieg geführt wird.

Gipfel werden nicht mehr von Profis erstürmt, sondern wer Geld hat, nimmt sich einen erfahrenen Bergführer und lässt sich von ihm zum Gipfel hochbringen. Geld regiert die Welt...

Fazit

Ich habe eine Menge zu kritisieren an diesem Film. Dennoch kann ich ihn jedem empfehlen, der zwei Stunden lang Spannung und Action haben will. Auch Berginteressierte werden Freude an einigen tollen Filmaufnahmen von Himalaya haben.

Wer selber Gipfel erklimmt, sollte sich den Film besser nicht ansehen. Zu unrealistisch ist die gesamte Handlung.

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