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Jesse Liberty: C++ in 21 Tagen

Schritt für Schritt...

Es ist nicht das erste Mal in meinem Leben, dass ich mir ein Buch gekauft habe, das mir das Erlernen einer Programmiersprache in einer gewissen Zeitperiode verspricht. 21 Tage sind immerhin eine lange Zeitperiode, aber ich habe auch schon Bücher in der Hand gehabt, die mir ein ähnlich umfangreiches Thema wie C++ in 8 Tagen versprochen hatten.

Jeder der im Leben schon in irgendeiner Programmiersprache programmiert hat, weiß, dass man eine Programmiersprache weder in 8 noch in 21 Tagen lernt. Liest man also einen Titel wie "C++ in 21 Tagen", so muss man von vornherein richtig einschätzen, was man erwarten darf und was nicht. Bei solchen oder ähnlichen Büchern arbeitet man die ersten Tage immer ruck zuck durch und man glaubt nach Tag 3 wirklich, dass man in 3 Wochen mit dem kompletten Inhalt des Buches durch sei. Bekanntlich steigert sich aber die Schwierigkeit mit der Zeit so beträchtlich, dass man am Ende keinen Tag mehr an einem einzigen Tag durcharbeiten kann (es sei denn man nimmt die Nacht dazu...)

Zum Buch von Jesse Liberty. Die englische Originalversion gilt als eines der besten Bücher zum Erlernen der Programmiersprache C++ auf dem Markt. Dass das Original in englischer Sprache verfasst ist, merkt man auch in der deutschen Ausgabe daran, dass die Programmbeispiele englische Bezeichner verwenden. Wenn aber stört es, dass eine Klasse namens "CAT" nicht ins deutsche übersetzt wurde?

Das Buch beginnt wirklich ganz von vorne mit der Sprache C und mit einer Einführung in objektorientiertes Programmieren. Wer auf diesem Gebiet schon Erfahrungen hat, z.B. da er in einer anderen objektorientierten Programmiersprache zu Hause ist oder da er schon in C programmiert hat, arbeitet die ersten paar Tage, vielleicht sogar die ganze erste Woche, in kurzer Zeit durch. Wer ganz von vorne beginnt, wird die guten einführenden Beispiele in die Sprache C und in die objektorientierte Denkweise sehr zu schätzen wissen. Ich will jetzt nicht sagen, dass ein erfahrener Programmierer die ersten Kapitel gleich überspringen sollte, denn man lernt immer noch einiges an Grundlagen dazu, und seien es nur einige korrekten Bezeichnungen für Begriffe, die man bislang anderweitig umschrieben hat.

Während die Tage 1-5 der 21 Tage (jeder Tag ist ein Kapitel) eine ausführliche und gut geschriebene Einführung in die Sprache C und in objektorientiertes Programmieren geben, geht es ab Tag 6 so richtig los, und zwar mit C++. Das wichtigste Element einer objektorientierten Programmiersprache, nämlich eine Klasse, wird behandelt. Auch wem der Einstieg in das objektorientierte Denken nicht ganz leicht fällt, wird nach dem Durcharbeiten dieses Kapitel verstehen, was eine Klasse, eine Methode und ein Attribut ist. Damit sind die Grundlagen für das eingehende Studium der Programmiersprache C++ erlernt.

In der zweiten Woche geht es ins Eingemachte. Zeiger und Referenzen werden ausführlich behandelt. Und dann kommt auch schon ein äußerst wichtiges Element der objektorientierten Programmierung: Thema Vererbung. In diesen Kapiteln wird klar, warum das Buch von Jesse Liberty ein weltweiter Knüller wurde, denn er macht anhand von eindeutigen Beispielen aus der Tierwelt einem jeden klar, was Vererbung softwaretechnisch heißt. Auch fortgeschrittene Verfahren wie Mehrfach-Vererbung werden sehr gut erklärt. Die Tierwelt liefert einfach die besten Beispiele zu diesen Verfahren, und jeder versteht sie.

Sämtliche Programmbeispiele in dem Buch sind zwar auf der beiliegenden CD enthalten; es ist jedoch ratsamer, die Beispiele selbst einzutippen oder wenn möglich erst zu studieren und dann selbst nachzuprogrammieren. So ist der Lerneffekt am Größten, allerdings auch der Zeitaufwand. Sehr positiv zu bemerken ist, dass es sich um einfache Konsolenanwendungen handelt, d.h. die Anwendungen laufen in einem DOS-Fenster ab, so dass man sich noch nicht um fortgeschrittene Themen wie Windows-Programmierung kümmern muss.

Die ersten beiden Wochen des Buches, d.h. die Kapitel bzw. Tage 1-14, verwenden schöne kurze Beispiele; wer einen Tag auslässt, weil ihn z.B. Referenzen nicht interessieren, kann ohne weiteres beim nächsten Tag weitermachen.

Der dritte Teil des Buches, d.h. die Tage 15-21, beschäftigt sich mit Detailthemen wie Templates, Namensbereichen oder Streams. Während man die ersten paar Tage sehr schnell durcharbeitet, braucht man für die Tage 10 ff meist mehr als einen Tag, wenn man die Beispiele auch realisiert. Die dritte Woche lässt man als normaler Schüler erst einmal weg und holt sie bei Bedarf her. Hier ist jedoch nachteilig, dass die verwendeten Beispiele aufeinander aufbauen. Wer also in den vorigen Kapiteln nicht die Klasse String behandelt hat, tut sich sehr schwer, in den hinteren Kapiteln die Programmbeispiele zu verstehen. Schade, denn gerade bei diesen Kapiteln hat man eigentlich aufgehört, Tag für Tag des Buches systematisch durchzuarbeiten.

Mit dem Buch Jesse Liberty: C++ in 21 Tagen lernt man also wirklich sehr gut die Programmiersprache C++. Und hat man sie gelernt, dient das Buch als sehr gutes Nachschlagewerk. Hier ist vorteilhaft, dass das ganze Buch auch als HTML-Code auf CD ausgeliefert wird, so dass man das ganze Buch immer und überall dabei haben kann ohne 2 kg Papier schleppen zu müssen.

Ich kann das Buch "C++ in 21 Tagen" von Jesse Liberty einem jeden weiterempfehlen, der die Programmiersprache C++ von Grund auf erlernen will. Es macht Spaß mit dem Buch zu arbeiten und der Lerneffekt ist sehr groß.

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