Objektiv Tamron 28-200mm Super II
Fakten und mein persönlicher Erfahrungsbericht
Seit Mai 2000 gibt es das neue Tamron 28-200mm Super II Allround-Objektiv. Ich war einer der ersten, die dieses fantastische Objektiv gekauft haben und bin seitdem absolut zufriedener und stolzer Besitzer dieses Teils.
Zuerst ein paar Fakten und die Historie. Tamrons Vorgängermodell des 28-200 Super II verkaufte sich über eine Million mal in den letzten Jahren. Ich schreibe bewußt eine Million und nicht 1000000, damit keiner glaubt, ich hätte eine Null zuviel getippt. Damit gehörte das Vorgängermodell dieses Objektivs zu den meistverkauftesten Objektiven überhaupt.
Warum hat Tamron überhaupt einen Nachfolger für das so erfolgreiche Objektiv auf den Markt gebracht? Nun, die Konkurrenz, insbesondere Sigma, hat nicht geschlafen und hat einiges vom großen Kuchen abgekupfert. Und es gab auch eine Reihe von Verbesserungen, die man als Fotografierer zu schätzen weiß.
Das neue Tamron 28-200mm Super II Makro unterscheidet sich von seinem Vorgänger im Wesentlichen in einer neuen Nahgrenze. Ich glaube, man wird kein zweites Objektiv im Bereich von 28 - 200 mm finden, welches Nahaufnahmen bis auf 49 cm erlaubt, und dies im gesamten Brennweitenbereich! Ich habe schon mehrmals den Makro-Bereich getestet. Damit kann man nicht nur eine Blume bildfüllend fotografieren, sondern - wenn es sein muss - auch eine Ameise, die sich vom Blütennektar ernährt, anständig vergrößern.
Mein Tip: Wer gerade mit dem Gedanken ein neues Objektiv zu kaufen spielt und gerne Großaufnahmen von Pflanzen o.ä. macht, sollte unbedingt die Nahbereichsgrenzen verschiedener Objektive miteinander vergleichen. Im Bereich der Allround-Objektive mit Brennweiten zwischen 28 und 200 mm wird man kein anderes Produkt in akzeptabler Preisklasse finden, welches Nahaufnahmen in einem halben Meter Entfernung erlaubt.
Zur Optik. Das neue Tamron AF 3,8-5,6 / 28-200 mm ist an Bildschärfe und Brillianz kaum zu überbieten. Wohlgemerkt, ich spreche hier natürlich immer im Bereich der 500 Euro Klasse und nicht von 10 mal teureren Exclusivteilen wie von Zeiss. Die Schärfe nimmt selbst bei der größten Brennweite im Randbereich kaum ab.
Die Fassung des Objektives ist aus hochwertigem Kunststoff; die Verarbeitung ist excellent. Dies merkt man daran, dass die ganze Fassung im aufgeschraubten Zustand kaum ein Spiel hat und dass sich die beiden Einstellräder sehr leicht bedienen lassen.
Der Filterdurchmesser hat standardmäßig 72 mm; die Gesamtbaulänge des Objektivs beträgt nur 82 mm. Damit zählt das neue Tamron AF 28-200 Super II auch zu den kompaktesten seiner Klasse. Realisiert wurde diese kompakte Bauweise durch einen steilen Schneckengang im Inneren. Diese Konstruktion hat jedoch leider den Nachteil, dass ein exaktes manuelles Fokusieren nicht ganz einfach ist.
Apropos Fokusieren: Das Tamron 28-200mm Super II gibt es für unterschiedliche Kamera-Typen; ich habe die Version für eine Canon EOS. Man kann wahlweise manuell fokusieren oder diese Arbeit dem Autofokus-System der Kamera überlassen. Ein kleiner Schalter am Objektiv erlaubt die Umschaltung. Ferner befindet sich am Objektiv ein Lock-Schalter (der sogenannte Tubus-Lock), mit Hilfe dessen sich ein unbeabsichtigtes Ausfahren des Objektives (wenn man seine Kamera z.B. umhängen hat) verhindern lässt. Diesen Schalter habe ich jedoch noch nie gebraucht, da die Verarbeitung so hochwertig ist, dass die Objektivführung nicht locker wird und das Objektiv sich selbständig macht.
In der Praxis habe ich mit diesem Objektiv schon faszinierende Aufnahmen gemacht. Besonders begeistert war ich von den Lichtwerten des Objektivs. Da war so manche Aufnahme bei Dämmerung ohne Blitz möglich, ohne dass man durch eine lange Belichtungszeit das Bild verwackelte. Mit einem Brennweitenbereich von 28-200 mm sind praktisch alle Alltagssituationen zu Hause oder im Urlaub abgedeckt. Im Normalfall benötigt man keine weiteren Objektive.
Ich kann dieses Objektiv ohne Einschränkung weiterempfehlen, ganz besonders wegen der super kompakten Bauweise, wegen der guten Lichteigenschaften, wegen der Möglichkeit super Makro-Aufnahmen machen zu können und wegen der Qualität, die man spürt, wenn man das Teil in der Hand hält.
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