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Erster Stammtisch im Café Munich
Am Dienstag, den 07. August 2001, fand ein erstes Ciao-Mitglieder Treffen in München statt. Immerhin 10 zum Teil sehr aktive Ciao-Mitglieder trafen sich im Cafe Munich in Schwabing. Da sag noch einer, es sei schwer, im Internet Leute kennenzulernen...
Es war eine sehr bunt gemischte Truppe; manch einer, wie meiner einer oder Anja, kamen direkt von der Arbeit, manch anderer Student bzw. Studentin waren gerade mal kurz aus den Federn und brauchten erst mal einen Frühstückskaffee...
Auf jeden Fall gab's was Gutes zum Essen, schön kühles Bier und die Cocktail-Fans freuten sich über halbe Preise, da im Cafe Munich dienstags Cocktail's Night ist. Und natürlich gab es eine Menge zu erzählen...
Ich freue mich schon sehr auf das Ciao-Treffen Nummer 2. Vielleicht wird die Runde dann schon eine Nummer größer. Beschlossen ist das zweite Ciao-Treffen auf alle Fälle bereits.
Wer mehr wissen will über das erste Ciao-Treffen in München, dem wünsche ich viel Vergnügen mit nachfolgendem Protokoll von Steffi.
Dienstag abend, kurz vor 19 Uhr. Ich hab die Redaktion überhastet verlassen, mach mich auf den Weg nach Schwabing. Nicht mehr viel Zeit, dann will ich im Café Munich sein, nicht viel Zeit mehr, aber ich hab doch ein Date .... Rendezvous? Begegnung eines stillen Verehrers - nicht ganz. Zehn Leute haben sich verabredet - zehn Leute, die sich eigentlich gar nicht, aber doch ziemlich gut kennen - zehn Ciao-Mitglieder, die alle in München und Umgebung wohnen, sich noch nie gesehen haben, aber doch wissen, welches Müsli oder welchen Joghurt der andere isst, wer welche Maus an seinem Computer hängen hat oder wer tatsächlich für Lara Croft ins Kino gegangen ist. Seit Stunden diese Spannung, vielleicht auch ein bisschen Nervosität: Werden sie wirklich kommen? Was ist, wenn die ganze Sache total öde wird, wir uns alle doof finden und nichts miteinander reden können? Funkstille danach vielleicht? Keine Kommentare mehr im Gästebuch? Kein Interesse mehr an den Berichten des anderen - wird schon nicht so schlimm werden ....
Ankunft im Café Munich, Suche nach dem Tisch, das Registrieren von zwei suchenden Gesichtern. Das könnten, ja das könnten den Bildern nach.... ja, das müssen _ulrike und fachmann sein. Tatsache, erstes Shake-Hand, ein bisschen Smalltalk, wir setzen uns hin. Standardgespräche: "Wie lang bist du denn schon bei ciao dabei?"...."Ja, damals noch bei amiro...." ..."Jaaa, macht schon Spaß".... "Ja klar, es macht auch irgendwie süchtig".
Als nächstes trifft zeenat ein - hmmm, irgendwie kennt die keiner von uns. Zum Glück stellt sie sich gleich vor: "Knackerpappa hat mir Bescheid gesagt, der kommt später noch"."Und, wie lange schreibst du schon bei ciao"....."Hmmmmm, ich hab noch gar nichts geschrieben, ich bin aber angemeldet...." O.K., zeenat, jetzt musst auch du schreiben, jetzt kennst du uns ja. Übrigens sind knackerpappa, der wie doch einige der Münchner ciao-Mitglieder als Journalist arbeitet, und zeenat ein Paar - genau wie _ulrike und fachmann, genau wie journalist und printemps, die sich etwas später am Tisch einfinden. Ciao als gemeinsame Freizeitgestaltung? Irgendwie schon. Klar, man redet ja auch über die Berichte, die man geschrieben hat, irgendwie geht da kein Weg dran vorbei.
Ankunft des nächsten Mitglieds - es steuert zielstrebig auf den Ciao-Tisch zu. Wer in aller Welt könnte das sein? Ich hab keine Idee, die anderen auch nicht. Sie stellt sich vor: "Hi, ich bin Susanne, bei ciao susa...." DAS SOLL SUSA SEIN? Geht doch nicht, die sieht auf ihrem Foto doch irgendwie anders aus ... "Sorry, Susa, DICH hätte ich nie erkannt..." Sie grinst. "Na jaaa, das Foto ist ein bisschen älter, und da hatte ich auch noch kurze Haare..." O.K., man muss wohl zwei bis dreimal hinsehen, dann langsam kommt die Ähnlichkeit ... Klar, Susa, wer sonst? Hmmm, erinnert mich irgendwie an meine allerersten Profilfotos, wenn ich die noch veröffentlicht hätte - die Leute vom Chattertreffen wären garantiert alle an mir vorbeigelaufen ... ;-)
Die anderen beiden, die kurz danach eintreffen, sind dann wieder auf den allerersten Blick erkennbar - neptune alias Anja hat seit kurzem ein Bild online stehen (und sieht wirklich so aus wie auf dem Foto), und auch Jens alias pitcher01 ist unverkennbar. Wie viele Seiten wir schon über ICQ ausgetauscht haben, über Gott und die Welt diskutiert - jetzt das erste reale Treffen, schon irgendwie komisch. Und dann trifft auch noch knackerpappa ein, der Mann, der sich auf seinem Profil-Bild hinter einer großen Katze versteckt. Die hat er diesmal aber nicht mitgebracht.
Der erste Blick auf die Speisekarte, wir bestellen Cocktails und etwas zu essen, Zeit für Smalltalk. Das Thema? Ganz klar, ciao natürlich. "Man merkt irgendwie, dass grad Schulferien sind, es sind wieder viel mehr Faker unterwegs", hat Susa festgestellt. pitcher01, der mit Susa noch später über das gemeinsame Interesse, nämlich Baseball, detaillierte Gespräche führen wird, outet sich dabei schnell als DER Computerprofi. Doch, er kennt sich aus, hat so viele Tipps und Tricks parat, dass er fast mal ein Fachbuch schreiben sollte - Wahnsinn! Und auch ein weiteres Ciao-Problem kommt zur Sprache, die Rachebewerter .... "Da hat man eine gute Meinung geschrieben, und dann kommt irgendsoein Grüner und bewertet einen runter", jammern wir gemeinsam. Und eigentlich sind sich alle einig: Ciao ist schon lange keine klassische Meinungsplattform mehr, ciao ist eine Community. "Wer bitte liest denn schon Berichte bei ciao, weil er sich einen Joghurt kaufen will?", meint fachmann. Und wieder ist allen klar: "Viel schöner ist es, wenn man Leute kennenlernt, Bewertungen kriegt, nette Kommentare und Gästebucheinträge". Dass das manchmal auch negative Seiten haben kann, ist allen klar. "Wenn du ganz oben stehst und Erfolg hast, ziehst du die Neider an". Der Fall sannilein - nur ein Beispiel von vielen.
Zu den Cocktails und den anderen Getränken gibt es Rückblicke - Rückblicke auf unsere Erfahrungen bei ciao, Rückblicke auf unsere eigenen ciao-Aktivitäten. Damals, da gab's doch noch diese Verlosung, erst fünf mal 100 und später zehn mal 50 Mark... Der Fall Dr_Jekyll und die Sache mit der Diskussion über die Meinungsfreiheit bei ciao, der Boykottaufruf von Topautor calvin25,nachdem ihm mal eine Meinung gesperrt wurde. Und dann erstmal die große Krise an Neujahr. Viele von uns wollten da gar nicht mehr weiterschreiben. Und irgendwie haben wir es dann doch alle wieder gepackt.
Mein eigener Start bei ciao - er ist heute genau 300 Meinungen her. Gut zu sehen, dass es den anderen Münchnern damals genauso wie mir ging, dass wir alle lieblos 90 Worte aufs Papier klatschten und heute erkannt haben, dass sich die Qualität einer guten Meinung an anderen Dingen zeigt. Erinnerungen an die Frühzeit - damals, als es noch eine Mark pro Meinung und zehn Pfennig für eine Lesung gab. Damals, als vor allem das Geld die Plattform attraktiv machte. Und wieder erstaunliche Einigkeit am Tisch: Wegen Geld schreibt doch heute keiner mehr bei ciao. O.K., das mit dem Premiumfond, das ist eine nette Sache, aber sonst? Nein, sonst stehen die Kontakte im Vordergrund. Und: Es macht ja nicht nur irgendwie Spaß, es macht auch süchtig. Dieses liebgewonnene Ritual, tagtäglich ins eigene Profil zu schauen, manchmal sogar abends noch den Rechner für einen letzten Blick hochzufahren. Gemeinsames Lesen und Bewerten, Zuschauen, wie die Punktezahl nach oben steigt. Davon kommt man nicht los, wenn man einmal damit angefangen hat. Das ist einfach klasse - und ich werde es wie die anderen bestimmt noch lange weiter so machen.
Wahnsinn, wie schnell die Stunden im Café Munich verfliegen - fast zehn ist es schon. Wir lachen viel, haben Spaß zusammen - Wahnsinn, welch nette Menschen hinter zahlreichen Meinungen und Profile stecken. Keine Spur von Langeweile - wir haben nicht nur ciao als gemeinsames Gesprächsthema. Und die Mischung, die passt ganz einfach. Schade nur, dass andere Münchner wie KerstinSchubert, AngelOne oder Baseman_Armin diesmal keine Zeit hatten - aber macht nichts, es wird bestimmt bald eine Wiederholung geben. Und ich bin sicher: Unsere diesmal noch kleine, lustige Runde wird beim nächsten Mal noch sehr viel größer werden.
Wenn virtuell real wird, dann muss das wirklich keine frustige Begegnung werden, man kann dabei auch sehr nette Menschen kennenlernen, die einem ohne ciao bestimmt niemals über den Weg gelaufen wären. Unser kleines Chattertreffen hat das auf jeden Fall gezeigt.
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